Der Wetterbericht hatte leider recht und es stürmt, mit orkanartigen Böen. Die Sonne scheint allerdings – aber der Wind ist frisch. Wir beschließen weiter zu fahren und landen auf einer Insel der Vesterålen, Andøya. Eine wunderschöne Insel und die Fahrt dorthin ein Erlebnis. Eigentlich ist jede Weiterfahrt ein Erlebnis. Norwegen ist wirklich überall sehr schön. Städte, oder was man hier so als Städtchen bezeichnet, sind nicht besonders reizvoll. Sie sind halt nur zweckmäßig, mit Einkaufsmöglichkeiten, eingerichtet. Trotz der dünnen Besiedelung können wir immer irgendwo Grauwasser ablassen oder Frischwasser auffüllen oder die Toilette entsorgen. Alles immer kostenlos. Für die vielen Wohnmobile wird gut gesorgt.
Ich checke zwischenzeitlich mal unseren Skyttelpass für die angefallene Maut und was wir denn so für die Fähren ausgegeben haben und bin erstaunt. Wir sparen bei den Fähren tatsächlich 40% und das ist am Ende eine beachtliche Summe. Regulär wären es mit den beiden noch kommenden Fähren 450 Euro, gezahlt haben wir aber nur 300 Euro. Der Skyttelpass mit einer Vorabvereinbarung hat sich schon mal richtig gelohnt. Auch bei der Maut haben wir nur die Hälfte, eben nur wie ein PKW, gezahlt. Die fällt aber mit 25 Euro nicht so ins Gewicht. Ich hätte da mit mehr gerechnet.
Wir finden einen wunderschönen Parkplatz auf Andøya, direkt an einer Bucht. Sieht immer alles aus wie in der Karibik, nur das man nicht baden kann. Klirrend kaltes Wasser – aber egal. Einfach eine traumhafte und grandiose Landschaft. Hier bleiben wir einfach 2 Nächte. In Andenes werden Walsafaris angeboten und ich melde uns übers Internet da einfach mal an. Nach dem Sturm natürlich. Aber leider haben wir hier überhaupt kein Glück – alle Safaris werden wegen der Wetterlage abgesagt. 2x verschoben, noch eine Nacht länger geblieben – aber hat auch nichts genützt. Die nächsten freien Plätze wären jetzt erst in 3 Tagen und so lange würden wir hier jetzt nicht bleiben. Andenes hat da nicht viel zu bieten. Aber die Führung durchs Walmuseum konnten wir mitmachen und die deutsche Biologie Studentin hat uns wunderbar durchs Programm geführt. Da hat man wieder was gelernt. Nichts desto trotz haben wir aber morgens in unserer Bucht 2 Orcas gesehen und dann natürlich auch einen Seehund dazu. Hoffentlich hat er es überlebt und wurde nicht von den beiden gekillt. Ein Seeadler und eine Harry Potter Eule flog uns auch über den Weg. Ich war etwas verwundert. Ich dachte Eulen fliegen nur bei Nacht? Heide lachte – naja wir haben hier ja grad keine Nacht. Die Vögel müssen bei 24 Stunden Tageslicht ja auch irgendwie einen Knall kriegen oder sind im Zwitscherstress. Selbst die Eule muss am Tag los 😉
Heide meinte auf der Fahrt in den Ort Andenes einen Elch in einem Vorgarten liegen gesehen zu haben. Worauf ich natürlich gleich meinte, dass sie wohl spinnt oder das es bestimmt nur eine Attrappe gewesen sein kann. Wir fahren etwas später noch mal daran vorbei und ich sehe die Elchkuh auch da liegen. Aber ich finde, sie bewegt sich gar nicht, ist bestimmt nur ausgestopft. Als wir zu Fuss durch den Ort gehen, meint Heide, dass wir ja mal ein Foto von der ausgestopften Elchkuh machen können und was soll ich sagen, die Elchkuh war nicht mehr da! Die war echt – mitten in der Stadt. Wir konnten das beide nicht fassen und haben uns geärgert, dass wir nicht gleich angehalten haben.
Da wir hier ja leider keine Walsafari machen können, setzen wir unsere Reise fort und verlassen mit der Fähre Andøya wieder und landen auf der nächsten Insel (Senja) Das Wetter ist bescheiden und dicker Pulli ist angesagt.



























Hallo Pedi, hallo Heide
immer wieder toll Eure Reiseberichte zu lesen. Auch freue ich mich mit Heide, dass sie in jedem Ort tolle Wollgeschäfte findet. Wie ich in Eurem Status gesehen habe, habt ihr ja doch noch Elche in freier Wildbahn gesehen. Weiter viel Spass euch Beiden.
lg Gruß Bärbel