Nun haben wir den Polarkreis überschritten und es geht weiter in Richtung Lofoten. Das ist ja unser eigentliches Ziel. Das Wetter ist ziemlich bescheiden, kalt und regnet häufig.
Aber auch hier ist die Landschaft grandios und oft so unberührt, wie man es in Deutschland nicht kennt. Wasserfälle, Seen, reißende Flüsse, die uns oft viele Kilometer lang begleiten. Mal ist die Landschaft fast baumlos und es gibt noch Schnee in den Bergen. Später, als wir wieder unter 400 Meter Höhe kommen, sehen wir unendliche Wälder, in denen wir nur selten Häuschen sehen. Die Natur ist wunderschön. Schade, dass wir Menschen fast alles kaputt machen.
Wir übernachten auf einem Rastplatz direkt auf dem Polarkreis. Dann geht es weiter in Richtung Bodø. Dort kaufen wir nochmal Lebensmittel füllen Frischwasser auf und lassen Schmutzwasser ab. So ist alles für die vierstündige Überfahrt mit der Fähre auf die Lofoten fertig. Nach 1 1/2 Stunden mit der Fähre wird mir leicht übel und ich bin froh, wenn wir wieder Land unter den Füßen haben. Es schaukelt ziemlich stark. Gut das Petra immer und für alles was eingepackt hat. So haben wir beide vor der Überfahrt je eine Reisetablette genommen. Ich möchte nicht wissen, wie das Schaukeln ohne Reisetablette zu ertragen gewesen wäre.
Nach 4 Stunden auf See kommen wir wohlbehalten auf den Lofoten an. Das Wetter ist sehr trüb und es dauert eine Weile, bis wir den richtigen Übernachtungsplatz gefunden haben. In Norwegen (Jedermannsrecht, so heißt es jedenfalls im Reiseführer) darf man in der Natur frei stehen. Das haben wir auch schon oft so gemacht. Nur sind nicht alle Norweger davon begeistert. Was dann auch bei der Vielzahl von Wohnmobilen verständlich ist. Mit einer Wohnmobillawine kommen wir Abends von der Fähre und der Run auf Parkplätze geht los. In Reine kostet das Parken mehr als ein Campingplatz – totale Wucherpreise. Wir haben nicht mehr viele Möglichkeiten um uns für die Nacht abzustellen. Um nicht am Straßenrand zu stehen fahren wir noch ein paar Kilometer weiter. Es gibt noch einen Wohnmobilparkplatz unter einer Brücke. Hier müssen wir aber 150 NOK bar bezahlen und haben das Geld nicht passend dabei. Auf dem Platz kann auch keiner Geld wechseln. Direkt vor unserer Nase pinkelt dann ein Bullifahrer direkt auf den Platz. Angewidert fahren wir lieber wieder weiter und stehen für ca 10 Euro auf einem Bauernhof beim Lofotodden Nationalpark in Fredvang. Hier hat ein Bauer seinen gesamten Hof zu einem riesigen Parkplatz umfunktioniert. Hier bleiben wir aber erstmal. Die Lofoten haben sich heute nicht grad von ihrer schönsten Seite gezeigt und irgendwann wird es noch mehr Verbote für Wohnmobile geben, wenn sich so viele voll daneben benehmen oder alles rücksichtslos zuparken.





















